Bethlehem ganz ohne Stall und Engel
Behelf Bethlehem - ganz ohne Stall und Engel
Vorwort des Behelfes:
Die Szenerie ist bekannt und vertraut in allen nur denkbaren Varianten.
Die Krippe in Holz, Papier oder Kunststoff.
Das Jesuskind und Maria und Josef, viele Hirten, die heiligen Könige. Und manchmal auch die halbe Stadt. Historisch nachgebildet. Da ist manches wichtiger als die Geburtsszene im armseligen Stall zu Bethlehem.
Die Weihnachtskrippe zum Anschauen. Und Kaufen. Als kostbare und wertvolle Antiquität.
Zum Gruppenbild mit Jesus erstarrt. Historisierend, niedlich und so weit weg.
Besteht da nicht die Gefahr, dass dieses traute Familienbild zum harmlosen Folklorekunstwerk(?) verkommt? Illustration bleibt, ohne Tiefe und Aussagekraft? Kitsch ohne Anspruch auf den ernst gemeinten Versuch einer Abbildung der zugrundeliegenden theologischen Aussage?
Weihnachten als Inszenierung eines Missverständnisses. Der domestizierte gebändigte Gott für den Hausgebrauch lässt sich in der Futterkrippe wie im Schaufenster betrachten.
Menschwerdung aus der Museumsperspektive.
Und das alles unter dem Deckmantel der Pädagogik für die Kinder. Falsche Bilder für einen guten Zweck?
Wie aber später die schiefen Bilder wieder korrigieren? Wie zurücknehmen, was vorher durch verdeckende Bilder eingepflanzt wurde?
Die Krippe ist bekannt. Zu gut bekannt. Oder auch nicht. Jedenfalls nicht im korrekten Sinn.
Als verklärte Kindheitserinnerung schleppt sie ja jeder mit sich herum.
Deshalb: Sehen wir uns die bekannte Szene doch mit anderen Augen an! Bürsten wir diese Darstellungsform von Weihnachten gegen den Strich! Versuchen wir, das Unsagbare in ein anderes, zeitgemäßes, notwendig aktuelles Bild zu setzen. Neue Anläufe zu wagen, fragmentarisch dem Geheimnis eines heruntergekommenen Gottes auf die Spur zu kommen.
Wunderbares mit neuen Formen zu arrangieren.
Theologisches aus dünnen Holzbrettchen herauszuschneiden, ohne gleich einer oberflächlichen Gegenständlichkeit das Bild zu reden. Um Klischees zu vermeiden.
Um falschen Richtungen der Bildhaftigkeit zu entgehen. Und trotzdem richtig Weihnachten zu verkünden.
Verdichtete Formen für unsere Kinder: Weihnachten pur.
Eine Anregung, moderne Krippen zu entwerfen und zu bauen. Einfach und unkompliziert. Mit den Schülern, aber auch mit Eltern. Mit allen und für alle, die sich dem Ereignis Weihnachten von einer anderen Seite nähern wollen. Damit wir uns nicht eines Tages dem Vorwurf aussetzen müssen: Die Bilder lenkten uns in die falsche Richtung. So war das ja gar nicht gemeint.
Damit auch die Theologie nicht unter die Räder kommt.
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